Workshop zur Wasserstoffversorgung in der Vierländerregion Bodensee
Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln Strategien zum Ausbau von grünem Wasserstoff rund um den See
Konstanz, 18.03.2025 – Am 13. März 2025 lud die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) in Zusammenarbeit mit der baden-württembergischen Landesagentur e-mobil BW und der von ihr koordinierten Plattform H2BW, dem Staatsministerium Baden-Württemberg, dem Kanton St.Gallen und der IHK Hochrhein-Bodensee zu einem Workshop zur Wasserstoffversorgung nach Konstanz ein. Fachexperten diskutierten mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Energiewirtschaft, Industrie und Kommunen über den Stand der Entwicklungen und fokussierten sich insbesondere auf die grenzüberschreitenden Bedarfe, um den Wasserstoffhochlauf in der Region erfolgreich voranzutreiben.
Auch für die Bodenseeregion ist grüner Wasserstoff (H₂) ein Schlüsselelement für die klimaneutrale Umstellung der Energie- und Rohstoffversorgung. Damit die Vierländerregion künftig ausreichend mit Wasserstoff versorgt wird, tauschten sich rund 70 Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein über nationale Strategien und bereits laufende Projekte aus. Besonders deutlich wurde, dass die Herausforderungen rund um den Wasserstoffhochlauf nur international und europäisch gelöst werden können. Zudem herrschte Einigkeit darüber, dass das Thema ganzheitlich betrachtet werden muss – ausgehend von der Netzinfrastruktur und regionaler H₂-Erzeugung bis hin zum Transport bzw. der industriellen Nutzung des Wasserstoffs im Zusammenspiel mit anderen Energieträgern.
Status quo und zukünftige Entwicklungen
Diverse Fachvorträge gaben Einblicke in bestehende Wasserstoffstrategien und Projekte in der Bodenseeregion. Salvatore Oricchio vom IET Institut für Energietechnik der Ostschweizer Fachhochschule informierte über die neue H₂-Strategie der Schweiz und aktuelle Projekte in der Ostschweiz und Liechtenstein. Bernd Reuter (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) und Maike Schmidt (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg) erläuterten die H₂-Roadmap sowie die Bedarfe im Land Baden-Württemberg. Dr. Adi Gross vom Amt der Vorarlberger Landesregierung veranschaulichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die H₂-Entwicklung in Österreich sowie im Land Vorarlberg.
Weiter wurden bestehende und geplante Infrastrukturprojekte vorgestellt, darunter die Schweizer H₂-Infrastruktur (FluxSwiss), die H₂-Netze in Baden-Württemberg (terranets bw) sowie überregionale Initiativen wie das Europäische Wasserstoff-Kernnetz und das grenzüberschreitende EU-Förderprojekt Rhyne-Up im Rahmen der Clean Hydrogen Partnership, das darauf abzielt ein internationales Hydrogen Valley entlang des südlichen Rheins zu etablieren. Im Grenzraum von Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein sollen bestehende kleinere Ökosysteme zu einem kohärenten Netzwerk ausgebaut werden.
Vernetzung und politische Unterstützung durch die IBK Aus Sicht der IBK bietet die bereits vorhandene Vielfalt von Projekten und Initiativen viele gute Chancen, um gemeinsam in der Bodenseeregion den Wasserstoffhochlauf voranzutreiben. Das Thema soll im Rahmen der IBK weiter begleitet werden. Die IBK wird das Thema Wasserstoffinfrastruktur und Bedarfe bei ihrer Delegationsreise der IBK-Regierungschefs nach Brüssel im Juni diesen Jahres unter der Leitung von Baden-Württemberg auf die Agenda setzen und mit hochrangigen europäischen Ansprechpartnern vertiefen.
Bilder/PM-02-2025
Quelle: Sebastian Holl | IHK Hochrhein-Bodensee
Internationale
Bodensee-Konferenz
Die
Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist die gemeinsame
Plattform der Regierungen der Länder und Kantone
Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen,
Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum
Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern. Ziel der IBK ist es, die
Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und
Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern und die regionale
Zusammengehörigkeit zu stärken. Sie bildet den Kern eines breit
gefächerten Netzwerkes der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
in der Bodenseeregion. Weitere Informationen unter www.bodenseekonferenz.org.