IBK verabschiedet Erklärung zur Zukunft des Interreg-Programms / Studie zur Resilienz des Bodensees
Kressbronn, 27.06.2025 – Die Regierungschefs und -vertreter der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) haben sich am heutigen Freitag (26. Juni 2025) in der Bodan-Werft in Kressbronn zu ihrem jährlichen Strategiegespräch getroffen. Auf der Agenda stand unter anderem eine Erklärung zur Zukunft des Interreg-Programms der Europäischen Union (EU), die von allen zehn Mitgliedern der IBK als politischem Dach der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion gemeinsam beschlossen wurde. Zudem haben sich die Regierungsvertreter darauf verständigt, eine Studie zur Resilienz des Bodensees gegenüber invasiven Arten in Auftrag zu geben.Erklärung zur Weiterführung des Interreg-Programms
Seitens der EU wird aktuell darüber diskutiert, ab 2027 die Förderung auf nationaler Ebene zu zentralisieren. Davon betroffen wäre unter anderem das EU-Förderinstrument Interreg für die interregionale Zusammenarbeit.
„Dieses Instrument ist die finanzielle Grundlage und der Motor für zahlreiche grenzüberschreitende Erfolgsprojekte und muss im Falle eines Umbaus der EU-Regionalförderung weiter dezentral in Partnerschaften der beteiligten Regionen unter Einbeziehung regionaler Stakeholder entwickelt werden“, betonte Europastaatssekretär Florian Haßler stellvertretend für alle Regionen, Kantone und Länder der IBK. Interreg habe sich als entscheidendes Förderinstrument erwiesen, um gemeinsame Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, die grenzüberschreitende Verkehrsanbindung oder die Themen Klimaschutz und Energieversorgung länderübergreifend anzugehen. „Eine starke Interreg-Förderung sichert die Zukunftsfähigkeit der gesamten Bodenseeregion und die Fortführung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die in diesen Zeiten wichtiger ist denn je“, so Haßler.
Die IBK-Regierungschefs haben heute dazu eine gemeinsame Erklärung zur Weiterführung des Programms Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrheins beschlossen, die am 30. Juni in Brüssel bei der Delegationsreise der Regierungschefs an die Europäische Kommission übergeben wird.
Beauftragung einer Studie zur Resilienz des Bodensees gegenüber invasiven ArtenEin bedeutsames Thema für die alle Bodenseeanrainer sind zudem die Auswirkungen der invasiven Arten wie der Quaggamuschel, die das komplexe Ökosystem des Sees massiv beeinträchtigt und an den Trinkwasserleitungen Schäden in Höhe von vielen Millionen Euro verursacht. Auch die Fischerei, die Bodenseeschifffahrt und der Badebetrieb sind von der fortschreitenden Ausbreitung der Quaggamuschel stark betroffen. In der Studie „Resilienz des Bodensees gegenüber invasiven Arten“ soll unter anderem untersucht werden, inwieweit die massive Ausbreitung der Quaggamuschel durch den Einsatz von Muschel-fressenden Fischen als natürlichem Regulativ minimiert werden kann.
Um sich vor Ort ein Bild über das bisherige Ausmaß und die Folgen der Quaggamuschelpopulation machen zu können, hatte das diesjährige IBK-Vorsitzland Baden-Württemberg am Vorabend des Strategiegesprächs die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Forschungsschiff des Instituts für Seenforschung in Langenargen geladen. Das Institut wird von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg betrieben, zum Portfolio gehören neben routinemäßigen Untersuchungen auch zahlreiche Forschungsprojekte.
Weitere Themen des Strategiegesprächs waren unter anderem die grenzüberschreitende Qualitätssicherung und -verbesserung des Bodensee-Radwegs, die klimaneutrale Schifffahrt sowie die grenzüberschreitende Energieversorgung. Eine wichtige Rolle spielt dabei Wasserstoff, der für die Bodenseeregion ein zentraler Standortfaktor ist, um die vorhandenen starken Industrieregionen wettbewerbsfähig zu halten und die Energiewende erfolgreich umsetzen zu können. Um das Thema voranzutreiben, hat in diesem Jahr im Rahmen der IBK bereits ein interdisziplinärer Workshop stattgefunden.
Bild 1: Bild_PM-06Fotocredit: © Staatsministerium Baden-Württemberg / Patrick Doodt
Bildunterschrift: Die Regierungschefs der IBK bei ihrem Strategiegespräch in der Bodan-Werft1919 in KressbronnDie ausgewählten Fotos dürfen zur Berichterstattung über die Veranstaltung verwendet werden. Eine weitergehende Nutzung, z. B. zu privaten oder kommerziellen Zwecken, ist nicht gestattet.
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