Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

An der H-BRS gegründeter Verein zeichnet sportliche Höchstleistungen aus

Donnerstag, 9. November 2023

3,3 Kilometer Schwimmen, 300 Kilometer Radfahren, 42,195 Kilometer Laufen und dann noch 50 Kilometer auf Skiern oder Inline-Skates: Wer den „Deutschland Klassiker“ abschließen will, muss diese Distanzen innerhalb eines Jahres zurücklegen. Über 120 ambitionierte Ausdauerenthusiastinnen und -enthusiasten haben die Herausforderung bereits gemeistert. Organisiert wird die laut ihrer Webseite ambitionierteste Ausdauersportserie Deutschlands von einem Verein, der im Jahr 2018 als Lehrprojekt an der H-BRS ins Leben gerufen wurde. Heute begeistern das Team um Professor Jens Böcker und die Alumni Jonas Rohm und Franziska Müller, immer mehr Sportler und leisten damit einen innovativen Beitrag für die Ausdauerszene.
Boecker_Mueller_Rohm Team Deutschland Klassiker
Alumnus Jonas Rohm, Professor Jens Böcker und Alumna Franziska Müller (v.l.) wollen den Deutschland Klassiker etablieren. Foto: privat

Im Gegensatz zu einem Triathlon müssen die Teilnehmenden den Deutschland Klassiker nicht am Stück absolvieren. Nach der Anmeldung haben sie ein Jahr lang Zeit, die Einzeldisziplinen abzuschließen. Meistern sie die Herausforderung, erhalten sie eine Medaille und eine Urkunde. Natürlich sei die Serie aufgrund der großen Distanzen nichts für die breite Masse, erklärt Böcker. Doch gerade für Triathleten sei das Angebot interessant: „Das Skifahren beziehungsweise Inlineskaten ist eine sehr sinnvolle Erweiterung der drei Triathlon-Disziplinen. Der Deutschland Klassiker erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Vorbereitung. Er fordert den ganzen Körper“, so der Professor.

Vorbild des Vereins stammt aus Schweden

Die Idee für den Verein stammt aus Schweden, wo „En svensk klassiker“ (Ein schwedischer Klassiker) die Absolventen vier großer Langstreckenwettbewerbe auszeichnet. Das Angebot ist sehr populär, über 30.000 Sportlerinnen und Sportler haben es bereits geschafft. Böcker, selbst Ausdauersportler und Schweden-Fan, absolvierte den Schweden Klassiker selbst im Jahr 2015. Für ein Praxisprojekt in einem Marketing-Seminar am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften stellte er seinen Studierenden die Aufgabe, das Konzept für den deutschen Markt zu adaptieren. Zu den Änderungen gegenüber dem Vorbild zählt etwa, dass Teilnehmende des Deutschland Klassikers statt des Skilanglaufs auch auf die Inlineskates ausweichen können: „Natürlich ist das Skifahren in Schweden viel etablierter und auch einfacher umzusetzen als in Deutschland. Damit wir auch in Deutschland möglichst viele Menschen ansprechen, mussten wir das anpassen“, sagt Böcker.

Nach einer Zwangspause durch die Corona-Pandemie belebte der Wirtschaftsprofessor das Projekt mit zwei Studierenden wieder. Für Franziska Müller und Jonas Rohm ist die Arbeit für den Verein eine sinnvolle Ergänzung ihres Studiums: „Ich habe mich schon im Studium auf den Bereich Marketing spezialisiert. Für den Deutschland Klassiker kümmere ich mich nun um Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und die Social-Media-Kanäle. Das Projekt hat es mir ermöglicht, meine ersten Erfahrungen in der Praxis zu sammeln“, sagt Müller.

Herausforderung kann individuell absolviert werden

In der Zukunft möchte das Team die Ausdauerserie für noch mehr Sportlerinnen und Sportler zugänglich machen. Seit diesem Jahr ist es daher nun auch möglich, die Disziplinen abseits offizieller Wettkämpfe zu absolvieren. Teilnehmende können nun frei entscheiden, wann, wo und auch mit wem sie die Herausforderung angehen. Den Nachweis ihrer Leistung erbringen sie einfach über die gespeicherten Tourdaten auf ihrer Sportuhr oder ihrem Fahrradcomputer. Das stärke auch den Gruppengedanken des Deutschland Klassikers: „Wir haben viele Anmeldungen von Menschen, die die Herausforderung zu Zweit oder im Team absolvieren wollen. Auch gibt es das Bedürfnis, sich mit uns oder mit anderen Teilnehmenden auszutauschen. Im nächsten Schritt wollen wir hier Möglichkeiten der Vernetzung anbieten“, sagt Franziska Müller.

Sie und Jonas Rohm haben beide vor kurzem ihren Bachelorabschluss an der H-BRS gemacht. Im Verein werden sie auch als Hochschul-Alumni weiter aktiv bleiben und wollen noch möglichst viele Sportlerinnen und Sportler für den Deutschland Klassiker begeistern.

Kontakt

fb01-csta-boecker.jpg (DE)

Jens Böcker

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Campus Sankt Augustin, BWL, insb. deren Grundlagen und Marketing, Leiter des Masterstudiengangs Marketing M.Sc.

Standort

Sankt Augustin

Raum

E 129

Adresse

Grantham-Allee 20

53757, Sankt Augustin

Links